Wer ist der Grumsin?
Weltnaturerbe-Teilgebiet Buchenwald Grumsin
Am 25. Juni 2011 wurde der Buchenwald Grumsin mit vier anderen deutschen Wäldern in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes aufgenommen. Die deutschen Gebiete ergänzten die bereits bestehende Welterbestätte der Buchenwälder der Karpaten in der Ukraine und der Slowakei. Das UNESCO-Weltnaturerbe "Alte Buchenwälder Deutschlands" umfasst den Hainich in Thüringen, den Kellerwald in Hessen und die Wälder von Serrahn und Jasmund in Mecklenburg-Vorpommern.
Der Grumsin liegt im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin und ist eine seit nunmehr über 20 Jahren nicht mehr genutzter Buchenwald.
Ein besondere Eigenschaft des Waldes sind die vielen Senken, welche oftmals mit Wasser gefüllt sind. Das sind Spuren, welche die Eiszeit hinterlassen hat. Mancherorts haben sich Seen, Erlensümpfe und kleine Kesselmoore gebildet. Granitfindlinge sind in der Landschaft immer wieder zu finden. Der Grumsin steht für den basenreichen Tiefland-Buchenwaldtyp der Region "Mitteleuropäische Buchenwälder". Es handelt sich mit dem im Bereich der Endmoränen des Biosphärenreservates gelegenen Wald um den Idealtyp einer naturnahen jungen Endmoränenlandschaft mit starkem Relief und großer Vielfalt eingelagerter Wasserflächen.
In der Kernzone des Biosphärenreservates gelegen, nimmt der Grumsin eine Fläche von 560 Hektar ein und zählt damit zu den größeren Teilgebieten in Deutschland. Innerhalb des Landschaftsraumes "Poratzer Moränenlandschaft mit Görlsdorfer Forst" hat der Grumsin mit anderen großen Waldgebieten zusammen eine wesentliche Bedeutung als Brutgebiet. Seeadler, Kraniche, Schwarzspecht und Schwarzstorch sind hier zu nennen. Gebietstypische Leitarten im Gebiet sind u.a. die Hohltaube, der Grünspecht, Mittelspecht, Kleinspecht und die Sumpfmeise.
Holzinsekten-Arten tummeln sich im naturnahen Buchenwald. Sobald ein Baum erkrankt oder als Totholz am Waldboden liegt kommen die jeweiligen Arten zum Zug und nutzen das Holz als Lebensquelle. Heimisch sind hier u.a. anspruchsvolle Arten wie der Balkenschröter und Kopfhornschröter.
2012 wurden im Grumsin fünf bislang noch nie gefundene Mückenarten entdeckt und damit gab es nach der Anerkennung als UNESCO Weltnaturerbegebiet bereits eine Riesensensation. Und das mitten im dichtbesiedelten Mitteleuropa. Man kann gespannt sein, was der Grumsin auf seinem Weg zum Buchenurwald noch für Schätze bereit hält.